Stammschutz bei Jungbäumen

Einer unserer zentralen Ziele ist es Bäume im urbanen Gebiet zu pflanzen. Dabei gibt es einiges zu beachten. Es fängt bereits beim Ausheben der Grube an, die etwa doppelt so groß sein soll wie der Ballen bzw. der Topf des Baumes.

Wichtig ist auch der Windschutz aus zwei oder drei Pfählen und die zusätzliche Bewässerung in den ersten drei bis fünf Jahren.
Vergessen wird aber oft der Stammschutz, und dabei gibt es zwei Dinge zu beachten:

 

 

1) Sonnenschutz:

Stammschutz mit weißer Farbe in Laxenburg

Bäume wachsen in der Natur normalerweise im Wald, bzw. an Waldrändern. Dort stehen sie einerseits schon ziemlich sonnengeschützt, andererseits wächst der Baum meist als Heister. Das bedeutet, dass er Seitentriebe schon im unteren Stammbereich ausbildet und sich so mit seinen Blättern quasi selbst vor zu viel Sonnenlicht schützen kann (es sind vor allem die großen Temperaturunterschiede von Nacht und Morgensonne die die Rinde aufplatzen lassen) .

Bäume im urbanen Raum pflanzt man jedoch meist mit Hochstamm um das vorgeschriebene Lichtraumprofil zu gewährleisten, also um Fußgänger und Verkehrsteilnehmer mit abstehenden Ästen nicht zu behindern bzw. zu gefährden.

Dieser Hochstamm muss nun vor der Sonne geschützt werden da junge Bäume noch eine dünne Borke/Rinde haben. Dies macht man am besten mit einer Schilfmatte oder mit einem weißen Anstrich. Hierfür gibt es eigene Stammschutzfarben.

2) Mähschutz:

Stammschutz Ginkgo

Wie erwähnt haben junge Stämme (aber auch Stämme vieler älterer Baumarten) eine dünne Borke/Rinde. Diese könnte beim Mähen mit Rasentrimmern und Motorsensen beschädigt werden.
Leider hatten wir bei einem Baum in Gramatneusiedl im Frühjahr so einen Vorfall (siehe Titelbild oben). Hier haben Gemeindearbeiter mit einer Motorsense (oder einem Motortrimmer) das Unkraut geschnitten, sind jedoch viel zu nahe an den Stamm des neu gepflanzten Ginkgos heran gekommen und haben die Rinde stark beschädigt.
Es wird die Zeit zeigen ob der Ginkgo diesen Schaden überlebt. Wachstumsstörungen und sichtbare Überwallungen sind bei solchen massiven Verletzungen aber sicher.

Abhilfe schafft ein Mähschutz (Stammfußschutz), den wir sicherheitshalber nun bei diesem Ginkgo und auch gleich bei allen Bäumen bei der Volksschule in Gramatneusiedl angebracht haben. Leider ist nämlich davon auszugehen, dass dies kein Einzelfall bleibt.
So kann man nur empfehlen bei neu gepflanzten Bäumen einen Schutz für den Stammfuß anzubringen, bei Verwendung von Rasentrimmern auch im privaten Bereich. Die Kosten eines Ersatzbaumes sind nämlich ungleich höher!