Das Logo des Vereins - ein Zeichen verbindet

Ein Ginkgoblatt ziert unser Vereinslogo¹. Warum haben wir ein Ginkgoblatt, und nicht etwa ein Blatt eines einheimischen Laubbaumes gewählt?

Nun, unser Verein hat sich unter anderem dem Artenschutz verschrieben. Das bedeutet auch, wir wollen uns nicht nur um einheimische Bäume kümmern, sondern um allen Arten, die in unserer Klimazone gedeihen können. Viele Baumarten waren ja in Mitteleuropa schon einmal heimisch, oder sind seit langen schon „eingebürgert“. Deshalb kann man den Begriff "heimische Baumarten" durchaus umfassender sehen. Viele Arten waren einige Jahrtausende, bzw. sogar einige Millionen Jahre in Europa heimisch. Doch eine große Anzahl verschwanden wieder, zB durch die letzte Eiszeit vor ca. 19.000 Jahren.

 

Der Ginkgo - ein lebendes Fossil:

Gingko Fossil

Der Ginkgo ist aus vielen Gründen ein einzigartiger Baum und wird als „lebendes Fossil“ bezeichnet. Er ist der älteste Baum der Erde. Die Entstehung seiner Gattung wird auf etwa 250 Millionen Jahre geschätzt. Und in seiner Hochblüte (vor ca. 150-200 Mio. Jahren) waren viele unterschiedliche Arten auf der ganzen Erde verteilt beheimatet. Bis vor 30 Mio. Jahren war er auch in Mitteleuropa heimisch, bevor er sich durch Eiszeiten und andere evolutionsbedingte Vorkommnisse in ein kleines Reservat in Süd-China zurück ziehen musste.

Er ist auch deswegen so einzigartig, weil man ihn sowohl zu den Nadelbäumen (Nacktsamer) aber auch wegen seines Blattes zu den Laubbäumen (Bedecktsamer) zählen könnte.² Aber eigentlich sollte man ihn als Bindeglied zwischen den Laub- und Nadelbäumen betrachten.

Vielleicht ist es nun schon etwas klarer geworden warum wir diesen Baum für unser Logo gewählt haben.
Er steht nicht nur für Kontinuität in einer sich sehr schnell verändernden Umwelt, sondern vereint sozusagen auch die Laubbäume mit den Nadelbäumen, die beide unserem Verein am Herzen liegen. Und so wie unser Logo-Ginkgoblatt Wurzeln schlägt soll sich unser Verein bzw. der Baum an sich in der Gesellschaft verwurzeln.

Siehe auch:
Ginkgo, Baum des Jahrtausend
Das Ginkgo Museum in Weimar

¹) Das Logo der Österreichischen Baumfreunde ist ein patentrechtlich geschütztes Zeichen. Die Verwendung kann jedoch nach schriftlicher Genehmigung auch von anderen Institutionen und Personen zu Informations- oder Werbezwecken verwendet werden. Für Pressezwecke steht das Logo unter dem Menüpunkt "Service" zur Verfügung. Ansonsten ersuchen wir um Kontaktaufnahme mit dem Obmann des Vereins.

²) Botanisch gesehen gibt es unter den Samenpflanzen vier Klassen: die Palmfarne, die Ginkgopflanzen, die Coniferopsida und die Bedektsamer. Der Ginkgo zählt also eigentlich weder zu den klassischen Nadelbäumen (Coniferopsida) noch zu den Laubbäumen (Bedektsamer), sondern ist mit einer eigenen Klasse bei den Samenpflanzen vertreten. Die ersten drei Klassen werden jedoch zu den "Nacktsamigen Pflanzen" zusammengefasst, somit ist er eine Nacktsamige Pflanze wie die Nadelbäume. Schon etwas verwirrend, oder?

³) Autor und Quelle